
Hundekontakt - Auf was ist zu achten?
Hunde brauchen den Kontakt zu Ihresgleichen. Nicht nur, weil es im Alltag viele Situationen erleichtern kann (z.B. Hundebegegnungen), sondern auch, da es ein Bedürfnis des Hundes ist und es zu seinem inneren Ausgleich gehört. Wie stark dieses Bedürfnis ist, hängt vom Individuum des Hundes ab. Diese Spanne kann von mehreren Kontakten bis hin zu einem festen Kontakt reichen.
Achtung - dies bedeutet nicht, dass man nun jede Hundebegegnung nutzen sollte, denn gerade hier liegt der Fehler. Es liegt nicht in der Natur des Hundes, jeden fremden Hund freudig zu begrüßen und mit ihm zu spielen. Der andere Hund muss erst eingeschätzt werden und so etwas passiert nicht bei einer flüchtigen Begegnung.
Auf was ist generell zu achten?
Ein kleiner Tipp: sucht euch einen profesionellen Hundetrainer oder eine Hundebetreuung. Diese können euch zeigen, auf was ihr zu achten habt und ihr minimiert das Risiko für euch und euren Hund, schlechte Erfahrungen zu sammeln.
- Baut einen beständigen Kontakt auf, ob in der Familie oder unter Bekannten.
- Hund nicht ins kalte Wasser werfen, indem ihr die Leinen beim Erstkontakt abmacht.
- Mag ein Hund den anderen nicht, sollte er hier lernen, diesen trotzalledem zu respektieren
- Langsam annähern und flüchtig direkten Kontakt auffassen lassen. Achtet auf die Körpersprache.
- Jeder Hund hat ein anderes Tempo, achtet darauf und drängt keinen Hund in eine Situation.
- Gebt den Hunden mehrere Spaziergänge Zeit, um sich kennen zu lernen. Nicht immer funkt es auf Anhieb.
- Tauscht euch untereinander aus. Welche Erfahrungen wurden bisher gemacht?
- Haltet anfangs Leckerlies und Spielzeuge bereit, da es hier zu ungewollten Konfrontationen führen kann.
- Es muss nicht immer dieselbe Rasse sein. Lernt eurem Hund, dass es Hunde gibt, die evtl. anders aussehen (Fell,Schwanz, Schnauze, Farbe, Ohren, Augen)
Ein wunderschönes Beispiel einer späten Hundefreundschaftsind Sam (Rüde, 2 Jahre alt) und Susi (Hündin, 6 Jahre alt). Susi war ein Hund aus dem Tierheim, den ich persönlich betreut habe. Für mich war klar, sie wäre der perfekte ruhige Gegenpol für Sam, also fing ich an, mit beiden spazieren zu gehen. Die ersten zwei Spaziergängen waren eine Katastrophe. Susi hatte überhaupt keine Lust auf Sam, der jedoch nicht von Susi ablassen konnte. Das beide zu diesem Zeitpunkt Futterneidisch waren erleichterte es nicht. Nach dem 5. Spaziergang hatte ich beide soweit, dass sie sich Gegenseitig akzeptierten und auch klare Grenzen setzten. Susi duldete Sam neben sich und Sam akzeptiere das Abstandsknurren von Susi. Ich fing an, Susi tagsüber in unsere Wohnung mitzunehmen, um an den Futterneid von beiden zu arbeiten. Es gab die ein oder andere Rauferei, doch sie fanden trotz alledem immer mehr Gefallen aneinander.
Das Ziel war nach knapp 3 1/2 Monaten erreicht, als beide beide spielend auf den Teppich lagen, sich eine Socke teilten und Leckerlies aus dem Schnüffelteppich aßen.